Mode im 19. Jahrhundert

Exotischer Look mit Afrika-Appeal, sanfte Farbnuancen, antike Asian-Prints auf Hemden und Blusen, die einen hypermodernen Look garantieren, ein kurzer Stickpullover mit großen Maschen in Burgund usw. – Modedesigner überwerfen uns ständig mit den neuesten Modetrends, die von Monat zu Monat durch andere Farben, Accessoires und Schnitte dominiert sind. Zahlreiche Modemagazine lassen sich von aktuellen Outfit-Ideen inspirieren und ermöglichen die ganze Zeit up to date sein. So etwas wäre vor zwei hundert Jahren undenkbar gewesen.

Stil-Epochen im 19. Jarhhundert

Beispiele für die Mode des 19. JahrhundertsDas bedeutet aber nicht, dass es im 19. Jahrhundert keine Modetrends gab. Im Vergleich zu der sich heute im rasanten Tempo wechselnden Fashion, sprach man damals eher mehr über Stil-Epochen, die jahrelang durch bestimmte Modetrends geprägt waren. Englische Regency-Stilepoche dauerte beispielsweise fast 30 Jahre und war im großen Teil durch französisches Empire beeinflusst. Farbige Blütenmuster auf elfenbeinfarbigem Kattun, die einen starken Bezug zur Natur symbolisierten, waren voll im Trend. Strohhute mit Seidenbändern und Kirschblütenzweigen, handbestickte Kaschmir-Schale und Spitzenschirme waren dagegen unentbehrliche Accessoires jeder Dame, die lange Spaziergange durch Gärten und Parken machte. Regency-Kleid wird oft mit Chemisekleidern des Empires verglichen, die vom Design her an Statuen des antiken Griechenlands erinnerten. Natürlichkeit, Weiblichkeit und Zärtlichkeit waren Zeichen dieser Stil-Epoche.

Mode im viktorianischen Zeitalter

Danach kam das viktorianische Zeitalter in England, das an Modeprinzipien des Bürgertums orientiert war und durch Korsetts dominiert war. Die Frauen, die sich immer öfters in der Öffentlichkeit zeigten, wurden wieder eng geschnürt. Die Röcke nahmen durch Krinoline deutlich an Breite zu, was die Taillenmaße optisch verkleinerte. Ein anderer Frauentyp wurde durchgesetzt – fragil, hilflos, fruchtbar und untergeordnet. En vouge waren auch dreiviertellange, sich nach unten erweiternde Ärmel, Handschuhe und „Berthe”, mit der das Dekolleté umrahmt und zusätzlich mit Rüschen oder Edelsteinen verziert war.

Obwohl sich die Modetrends von Epoche zu Epoche geändert haben und nicht selten in Kontrast zueinander standen, schwebte ihnen immer dasselbe Ziel vor: Ausdruck des gesellschaftlichen Status, des Geschmacks und des Modebewusstseins. Das hat sich bis heute nicht geändert.

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