Mode im Barock – Überblick über die Barockmode

Üppig und asymmetrisch war Barock gekleidet. Als die längste Epoche der Menschheitsgeschichte übte Barock maßgeblichen Einfluss auf die Modewelt und diktierte mehrere Modetrends, die auch in den folgenden Epochen lange zitiert wurden. Die Barockmode änderte sich im Frühbarock, Hochbarock uns Spätbarock. Hier findet man eine Zusammenfassung.

Perle als Inspiration für die Mode im Barock

Madame de Pompadour - Mode im BarockLust an überladenden Formen und kostbaren Materialien charakterisierte die Mode des Barock. Wie ein Markenzeichen durchzogen auch geschwungene und gebrochene Linien die Frauen- und Herrenoutfits in dieser jahrhundertelangen Epoche. Schon in dem Namen „Barock“, der sich wahrscheinlich vom portugiesischen „barocco“ herleitet und eine schiefrunde Oberfläche einer Perle bezeichnet, kann man die Anknüpfung an die Vorliebe damaliger Mode für Asymmetrie und geometrische Abstraktion finden. Frühbarock, Hochbarock und Spätbarock waren auch durch Farbkontraste dominiert, die etwas mehr Lebendigkeit in die Kleidung einhauchten. Die Mode des Barock ist auch Spiegelbild weitreichender politischen, kulturellen und sozialen Veränderungen, die aus dieser Epoche hervorgingen.

Bild: Madame de Pompadour, Bildquelle: de.wikipedia.org

Im Frühbarock diktierte Holland die Modetrends

Themenseite - mode-im-barock.deFrühbarock war die Zeit der Gegenreformation und des Dreißigjährigen Krieges. Als Vorbild für Männermode galt zu dieser Zeit der holländische Offizier, der kniehohe, lederne Stiefel zu weiten und sackartigen Hosen sowie dreifach aufgeschlagene Filz-Schlapphüte mit einer breiten Krempe trug. Im 16. Jahrhundert fehlte es auch nach dem tonangebenden Hof. Die Überreste spanischer Mode wie Spitzenkragen und Halskrause waren noch in der Damengarderobe präsent. Korsetts, Wattierungen, Ausstopfungen und Reifröcke verschwanden aber auf einmal, um der aufgelockerten und bequemer Kleidung des reichen flämischen Bürgerstandes Platz zu machen. Reiche Verzierungen und Musterstoffe gerieten auch für eine kurze Zeit in Vergessenheit. Mehr zum Thema Barockmode, sowohl im Hinblick auf Frühbarock als auch in Bezug auf Hoch- und Spätbarock, kann man auf der thematischen Webseite unter mode-im-barock.de lesen.

Französischer Hof im Hoch- und Spätbarock

Die Üppigkeit der Form und pompöses Erscheinungsbild kehrte im Hochbarock zurück, als der Sonnenkönig Ludwig XIV den Thron bestieg und den prachtvollen Absolutismus des französischen Hofes durchsetzte. Die ganze Welt richtete sich nach den Modeschöpfern aus Paris, die wieder auf die künstlich erzeugte Wespentaille und überladend wirkende Röcke setzten. Auf dem höfischen Laufsteg erschienen auch kostbare Stoffe wie Brokat, Samt und Seide, die eine neue Farbpalette präsentierten. Viel bunter und mannigfaltiger war aber zu dieser Zeit die Herrengarderobe. Ugestüm-soldatischer Anstrich wich der so genannten Rheingrafentracht zurück, die durch rockartig erweiterte Hose und die in anliegende Strümpfe gesteckten Unterhosenbeine sehr weiblich wirkte. Wams wurde wie im Frühbarock getragen, dazu kam aber noch das Hemd mit Jabot und weiße Halsbinde oder Krawatte. Gelockte Allongeperücke verdrängte den Rubenshut mit Federn. Weitere Kleidungsstücke wurden auch im Spätbarock in die Herrenmode aufgenommen. Dazu gehörte Justaucorps – Hauptoberbekleidung mit breiten Ärmelaufschlägen und Culotte – eine Kniebundhose.

 

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